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Mehr Präsenz am Pferd: Tipps und Tools zum Ankommen im Moment

20.Okt 2023 | 2023

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Fühlst du dich gerade auch manchmal nicht so richtig “da”? Nicht so richtig bei der Sache? Dein Pferd wird das als Erstes merken. Ich möchte dir heute eine erleichternde Erkenntnis dazu mitgeben und ein paar konkrete Tools, die du nutzen kannst, um auch mit dem Kopf im Moment anzukommen.

Was ist Präsenz? Präsenz heißt für mich, dass wir mit Kopf, Körper und unseren Sinnen wirklich “da” sind, wo unsere Füße gerade den Boden berühren, dass wir reagieren können auf das, was uns begegnet und “mitfließen” können.

Eine typische menschliche Denkweise ist nun, dass wir Präsenz herstellen müssen (dazu habe ich neulich schonmal geschrieben). Dabei sind wir mit unserem Körper und auch unseren Wahrnehmungsorganen immer präsent – nur kriegen wir das manchmal nicht so mit, weil unser Kopf in der Vergangenheit oder Zukunft unterwegs ist. Es geht also weniger darum, Präsenz herzustellen, wo vorher keine war, sondern mehr darum, aus dem Weg zu räumen, was uns davon abhält, sie zu fühlen. Ist das nicht erleichternd? Fand ich zumindest. Es ist mal wieder alles schon da, wir müssen es nur sehen. 🙂

Wie können wir das nun konkret tun?

Hier sind drei konkrete Techniken und Ideen, die mir helfen, die Gedanken loszulassen und mich mehr in den Moment hinein zu fühlen, z.B., wenn ich mit meinem Pferd unterwegs bin, aber auch so:

1. Den Boden unter den Füßen fühlen

Es klingt fast zu einfach, ist aber sehr effektiv: Fühle dich in deine Füße hinein. Jetzt. Wie fühlt sich der Kontakt mit dem Boden an? Wie fühlt es sich an, vom Boden getragen zu werden? Erlaubst du dir, ganz aufzutreten und dein Gewicht gleichmäßig zu verteilen bei jedem Schritt? Diese Idee lässt sich auch wunderbar mitnehmen, beispielsweise in einen Spaziergang mit deinem Pferd. Du kannst dir auch das Zitat “Be where your feet are.” von Scott M. O’Neill auf einen Zettel schreiben und irgendwo aufhängen, wo du viel hinschaust.

2. Atmen

Der Atem gilt im Yoga als die Brücke zwischen Kopf und Geist. Zu Recht. Er ist einer der besten Zugangspunkte zu unserem Nervensystem. Konkret probiere Folgendes: Atme ein und fülle dabei gefühlt den Oberkörper, vielleicht sogar bis hinunter ins Becken. Halte den Atem, solange es entspannt möglich ist. Lass den Atem langsam wieder ausströmen, bis die Lungen leer sind. Wiederhole das 3-5 x.

Wenn du magst, lege dafür 1-2 Hände auf den Oberkörper.

3. Augen zu und fühlen

Schließe die Augen und konzentriere dich auf einen deiner Sinns. Du kannst dafür z.B. die Hände auf das Fell deines Pferdes legen und üben mit den Händen genau zu “sehen”, was du fühlst. Du kannst dir ein ätherisches Öl oder etwas anderes wohlduftendes in die Hand nehmen und dich nur auf das Riechen konzentrieren. Oder nur auf das Hören, z.B., in dem du dich neben die Heu fressenden Pferde setzt, wie ich es gerne mal tue. Oft hilft es, sich dafür einen Timer von z.B. 5 Minuten zu stellen, damit du in dieser Zeit wirklich loslassen kannst.

Das sind Dinge, die ich tue, um meinen Kopf zu meinen Füßen zurückzuholen. Lass mich gern wissen, wie sie für dich funktionieren, ja? Ich freue mich immer, von dir zu lesen.

…Und wenn du doch mal am Ende des Tages nach Hause kommst und ein wenig traurig feststellst, dass du den ganzen Tag gerannt bist und dich irgendwie nicht so präsent gefühlt hast: Nimm dir einen Moment und durchlebe die besten Momente des Tages vor deinem inneren Auge normal. Das bewusste Erleben lässt sich auch im Nachhinein üben und wie einen Muskel trainieren. 🙂 Mit jedem Mal, das du dich auf das konzentrierst, was du möchtest, hilfst du deinem Gehirn zu verstehen, dass dies eine hohe Bedeutung für dich hat – so kannst du es beim nächsten Mal gleich besser wahrnehmen.

Wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, z.B. weil ein bestimmtes Thema dich immer wieder einholt, meld dich gerne. Denn die Gedanken, die uns aus der gefühlten Präsenz herausholen, haben oft eine Botschaft aus unserem Unterbewusstsein. Und wenn ein bestimmter Gedanke oder ein bestimmter Gedankentyp immer wieder kommt, kann es hilfreich sein, dort einmal genauer hinzuschauen. (Mehr Infos dazu in dem Blog-Artikel von neulich).

Über die Autorin

Daniela Kämmerer

Daniela Kämmerer

Visionärin, Pferde-Menschen-Coach, Yogalehrerin, Autorin

Daniela möchte Menschen und Pferden helfen, sich wohler in ihrer Haut zu fühlen und aufzublühen. Nicht zuletzt, da sie nur so auch gut füreinander sein können – und für ihre sonstige Umwelt.