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Wie alles begann…

12.Jan 2010 | Diva – Lehren und Lernen

…Eigentlich begann alles, als ich ungefähr vier Jahre alt war und anfing, mich für Pferde zu interessieren. Immer wollte ich ein eigenes Pferd. Doch nie passte es richtig.

Als ich nun mit dem Studium fertig war und mein eigenes Geld verdiente, dachte ich mir, dass es sicherer nun nicht mehr werden würde und das eigentlich nichts mehr dagegen sprach. Doch sich finanziell nach all der Zeit, in der ich eher Geld mit dem Pferdetraining verdient habe, als welches ausgeben zu müssen, so festzulegen, kostete trotz aller Freude dann doch auch etwas Überwindung. Außerdem war da ja noch die Verantwortung für so ein schönes, großes Tier, die plötzlich an einem selber hängt. Also konnte ich mich nicht wirklich überwinden, nach Pferden Ausschau zu halten. Ich ahnte schon, dass es nicht lange dauern würde, bis ich mich in eines vergucke und dann gäbe es ohnehin kein Zurück mehr. Und so kam es dann auch…

Über die Rasse war ich mir noch nicht ganz klar, ich schwankte noch zwischen einem Paint, einem Quarter Horse und war eigentlich auch anderen Rassen gegenüber offen. Irgendwas kleines, nicht zu schweres sollte es sein, das wusste ich. Und ein Jährling. Damit ich den ganzen Weg zusammen mit meinem Pferd gehen kann, alle Erfahrungen, die ich mit den anderen Pferden gemacht habe, und all das Wissen, das ich sammeln durfte, nun an meinem eigenen Pferd anwenden kann, und ein bisschen wohl auch weil ich dachte, ein Jährling wäre vielleicht auch für Einsteiger-Pferdebesitzer gut geeignet, da er ja erstmal weniger Menschenzeit benötigt (Weit gefehlt, im Nachhinein kann ich das nicht ernsthaft geglaubt haben! Als ob man nicht trotzdem jede freie Minute mit seinem Pferd verbringt! Aber das ist ja auch alles gut so!) und auch noch keinen Luxusstall braucht.

Der Impuls kam dann von einer Kundin von mir, mit der ich darüber gesprochen hatte, dass ich meinen Traum demnächst endlich war machen wollte und mir eigentlich nur noch der letzte Schubs fehlt. Sie schickte mir einen Link zu einem Paint Horse Gestüt. Natürlich war ich auf der Seite und natürlich hab ich auch gleich ein kleines Stütchen gesehen, das mir gefiel. Und natürlich war ich auch am nächsten Tag dort um es anzusehen. Wie sollte ich mir denn auch sonst eine Meinung bilden. Ein nettes Pferdchen, genau wie ihre gleichaltrige Halbschwester, die ebenfalls dort stand. Schöne Pferde. Eigentlich sprach nichts dagegen, dass eines dieser Pferde gut für mich wäre. Aber ich hatte ja auch keine Vergleichsmöglichkeit. Wie sollte ich mir denn da eine Meinung bilden!?

Also habe ich weiter das Internet durchforstet und bin noch am selben Tag auf Diva gestoßen. Ein Bild von einem Pferd, ich, und überraschenderweise sogar mein Freund, waren sofort begeistert. Allerdings hatte es die Beschreibung auch in sich: großes Sporttalent….für den ambitionierten Reiter….. Top-Abstammung…. Halbgeschwister erfolgreich im Sport….enormes Potential… Das klang alles nicht so, als ob diese Stute in meinem finanziellen Rahmen lag. Ich hatte ja auch nicht vor, in den großen Sport zu gehen. Trotzdem beschloss ich, den Züchtern meine Lage zu beschreiben und sie einfach zu fragen, ob es Sinn machte, dass ich mir das Pferd anschaue. Insgeheim hatte ich es gehofft, und tatsächlich kam kurze Zeit später eine E-Mail zurück, in der die Züchter schrieben, dass sie natürlich eine Preisvorstellung hätten, aber dass sie vor allem auch den richtigen Besitzer für die kleine Stute, die sie eigentlich selbst als Zuchtstute behalten wollten, finden wollten.

Am nächsten Tag fuhren wir hin. Und was soll ich sagen – nach diesem Gefühl hatte ich gesucht! Der Funken, der überspringt, wenn man SEIN Pferd findet, so hatte ich mir ihn vogestellt. Sowas Hübsches, so schöne Bewegungen und so ein liebes, anhängliches Wesen… Sie hat wirklich Eindruck gemacht. Und wieder auch auf meinen (bis dato eigentlich nicht besonders pferdebegeisterten) Freund. Auch die Züchter waren mir auf Anhieb sympathisch, und das, was sie über ihren Umgang mit den Pferden und ihre Aufzuchtsmethoden erzählten, sagte mir sofort zu. So soll Pferdekauf sein, dachte ich.

Nur – hatte ich nicht all die Jahre mit so vielen augenscheinlich schwierigen Pferden zu tun? Und hatte mir die Herausforderung nicht auch immer Spaß gemacht? Vielleicht sollte ich mir lieber kein gleich auf den ersten Blick liebes, talentiertes Pferd kaufen, sondern lieber eines, das mich mehr herausfordert? Ein so charmantes Pferd findet schließlich immer einen guten Besitzer, ein als “schwierig” wahrgenommenes Pferd hat es da wahrscheinlich schwerer? Ich hatte noch ein Pferd auf der Liste – einen zweijährigen QH-Hengst, der laut der Züchterin auch etwas schwierig im Umgang und nicht zuletzt deshalb auch recht günstig abzugeben war. Ein schicker Hengst war das, er hat mir gut gefallen, die Arbeit mit ihm wäre sicher interessant gewesen. Aber es war einfach nicht das gleiche Gefühl. Und war es nicht schließlich auch Herausforderung genug, ein eigenes Pferd groß zu ziehen, zu versorgen und auszubilden, mit ihm zusammen weiter zu lernen? Muss denn immer alles extra schwierig sein? Ich (unterstützt von verschiedenen Leuten in meinem Umfeld) entschied: Nein.

Am nächsten Tag fuhr ich erneut zu Diva, sah sie nochmal gezielt in Bewegung im Round Pen und es war klar: Das ist einfach mein Pferd. Nach knallharten Verhandlungen (Naja, ich bin ja nicht so geübt in so etwas. Das nächste Mal würde ich vielleicht erst über den Preis sprechen, bevor ich zusage. Aber ich wollte eben dieses Pferd!) war der Deal perfekt, zwei Tage später unterschrieb ich den Vertrag und ich hatte mein kleines Pferd. Nicht einmal eine Woche nachdem ich begonnen hatte, mich umzuschauen.

Über die Autorin

Daniela Kämmerer

Daniela Kämmerer

Visionärin, Pferde-Menschen-Coach, Yogalehrerin, Autorin

Daniela möchte Menschen und Pferden helfen, sich wohler in ihrer Haut zu fühlen und aufzublühen. Nicht zuletzt, da sie nur so auch gut füreinander sein können – und für ihre sonstige Umwelt.

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